Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien die Motorelektronik den Serviceintervall festlegt ... Fakt ist jedoch, daß bestimmte Faktoren nicht berücksichtigt werden, die die Qualität des Motoröls nachhaltig herabsetzen können:
Als meinR noch Serie war, hatte ich den 2. Ölwechsel etwas verpennt und ließ ihn erst nach 15 TKM durchführen. Zu der Zeit bin ich mit dem R noch regelmäßig zur Arbeit gefahren (13 km), also hauptsächlich Kurzstrecke. Effekt: Das Altöl in der Wanne stank bestialisch nach Sprit, und der Meister meinte nur: Das wurde wirklich Zeit! Achja, der Serviceintervall meldete sich ganze 10 TKM später :-/
Bei kaltem Motor kondensiert der Kraftstoff an den kalten Zylinderwänden und gelangt an den Kolben vorbei ins Motoröl. Bei längeren Fahrten wird das Öl normalerweise so heiß, daß der Sprit wieder ausdampfen kann, bei kurzen Fahrten passiert das jedoch nicht. Bei häufigen Kurzstreckenfahrten lagert sich der Sprit langfristig im Öl an und verdünnt es zunehmend. Was dann passieren kann, ist wohl jedem klar oder?
Allein deshalb sollte man die Longlife-Intervalle abhaken und das Öl einmal jährlich wechseln lassen. Außerdem rate ich dringend zu einem Öl mit einem breiten Viskositätsbereich: 0W-40 oder besser noch 10W-60, weil der VR6-Motor thermisch eher einer der heißen Kandidaten ist ... und das wird umso wichtiger, wenn man den R so fährt, wie er gedacht ist: Als sportliches Auto!