Hallo zusammen,
wie man auf meinem Bild links schon erkennen kann, habe ich auch einen carPC in meinem .:R. Man kann darüber geteiler Meinung sein (nicht nur im .:R, sondern auch generell in Kraftfahrzeugen), aber es ist halt nicht nur zuhause ein Hobby von mir.
Mit der Zuverlässigkeit im Auto ist es natürlich so eine Sache. Nicht nur die dauernd wechselnden Temperaturen und die Vibrationen machen einem "Standard-PC" mehr zu schaffen, als einem speziel dafür entwickeltem Computer - z. B. das NAVI. Auch die unsaubere Stromversorgung bringt den PC desöffteren dazu beispielsweise mal nicht in den Ruhemodus zu wechseln und eben den Strom auszuschalten. Aber wenn man "basteln" als Hobby angibt, darf man sich nicht beschwere, ganz im Gegenteil, es erhöht den Spielwert.
Eine zuverlässigere Lösung wäre natürlich den gesamten "Carputer" (Hardware wie Software) selbst zu bauen und programmieren (Hut ab vor Svenni). Aber dann müßte man auch bei der kleinsten Änderung alles selber machen und kann nicht auf freie Software zurückgreifen.
Als Rechner benutze ich einen Barbone-PC mit 2,0GHz Pentium, 1GB Arbeitspeicher und 120 GB HD. Von dem externen Netzteil bekommt auch der 8"-Touchscreen seine 12V-Versorgungsspannung. Als Netzteil verwende ich nicht, wie sonst üblich, einen DC-DC-Koppler, sonderen das normale 230V-Netzteil. Die 230V erzeuge ich mit einem Wechselrichter, der mit einem 17AH-Blei-Gel-Akku im einem tragbaren Gehäuse untergebracht ist. Das hat verschiedene Vorteile. Zum einen ist der gesamte PC galvanisch entkoppelt vom restlichen Bordnetz, damit habe ich keine Probleme mit Brummschleifen oder andere Störungen im Audiobereich. Zum andern läuft der PC ganz für sich alleine und ich muß nicht befürchten, dass der Anlasser den Motor nicht mehr dreht, wenn's mal wieder etwas länger gedauert hat. Sobald die Lichtmaschine Strom abgibt, verbindet ein Relais den 17AH-Puffer-Akku mit der Fz.-Batterie und wird wieder geladen.
Für den guten Ton verwende ich eine externe Soundkarte - Emagic A6/2. Sie ist zwar schon betagt, hat aber ausgezeichnete D/A-Wandler und damit einen ausgezeichneten Klang. Sie wurde vor einigen Jahren von der Zeitschrift "Stereoplay" als eine der besten USB-Soundkarten bewertet. Ich vermute allerdings, dass es für neuere Karten universellere Treiber geben wird.
Als Monitor verwende ich ein Touchscreen, damit ich schnell ohne zusätzlichen Hardwareaufwand den PC bedienen kann. Auf dem Bild erkennt man die Stelle, wo ich ihn (ohne etwas zu zerstören, es ist alles rückgängig zu machen) ins Amarturenbrett intigriert habe. Wenn ich mir neuere Fahrzeuge ansehe, muß ich feststellen, dass nicht nur ich dieses als die optimale Position für ein Display empfunden habe. 8" hat er übrigens nur deswegen, weil ich auf keinen Fall eine native Auflösung von weniger als 800x600 Bildpunkten haben wollte.
Selbstverständlich habe ich auch eine Mini-IR-Tastatur und einen SpaceNavigator und einen Trackball und und und... Ich hab alles mögliche ausprobiert, immer vor dem Hintergrund die Eingabe möglichst einfach und ablenkungsfrei zu erhalten. Am besten gefallen hat mir, weil es mich am wenigsten ablenkt, das "Multifunktionslenkrad". Dazu habe ich mir die original Steuergeräte (im Lenkrad und unterm Armaturenbrett) besorgt. Diese habe ich komplett so eingebaut, wie es bei VW vorgegeben ist - als wenn es original von VW kommt. Nur das Lenkrad an sich hat mir nicht gefallen und so hab ich das Steuergerät in Verbindung mit Kipp-Tastern in das original .:R-Lenkrad intigriert. Abfragen kann ich das ganze mit einem Selbstbau-Interface über den can-Bus des .:R's. Zu allem überfluß nicht nur das, sondern auch den Spiegelschalter oder die Schalter der elektrischen Fensterheber (warum hab ich wohl in meinem 2-türigem .:R auch Fensterheberschalter für hinter Fenster ;-)). Aber auch umgekehr klappt es - ich kann auch meine Fensterheber über den PC betätigen. Oder auch die Spiegel verstellen z. B. beim einlegen des Rückwärtsganges (will allerdings nicht verheimlichen, dass man dafür beim IVer Golf den Schalter vom Rückwärtsgangs an eine Meldeleitung des PC's anschließen muß, da das Signal wiederum nicht auf dem can-Bus liegt - hab ich zumindest noch nicht gefunden (Svenni?)). So sieht man - dem Spieltrieb sind kaum Grenzen gesetzt.
Als Oberfläche benutze ich eine selbstcompilierte Version von cPOS. Die kann ich sehr gut meinen Bedürfnissen anpassen und ich habe keine Probleme mit der integration des can-Busses.
Wenn ich aber, wärend ich mich nicht entscheiden kann, welche Musik ich von meiner 320Gb externen Festplatte abspielen soll, mir dabei den Weg vom Navigationsprogramm zeigen lasse und via Bluetooth mit der Welt telefoniere, mich danach sehne etwas gescheites zu hören, dann schalte ich den carPC aus, fahr die Fenster runter und hörrrrrrRRRRRRRe
Fröhliche Grüße
Thomas